Die Ordnungen für das Begräbnis der Toten

nach der ehrwürdigen Liturgie

der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien

 

Übersetzt aus dem Englischen von
Volker Fritsch

und

verglichen mit dem syrischen Original von
Amill Gorgis

Herausgegeben und veröffentlicht durch
Julius Çiçek
Erzbischof der Syrisch-Orthodoxen Kirche in Mitteleuropa

1992

Die Ordnung für das Begräbnis der Toten
nach den ehrwürdigen Gebräuchen der Syrisch Orthodoxen Kirche von Antiochien

Einleitung

Die Tradition des christlichen Begräbnisses, wie es in unserer Kirche Brauch ist, läßt sich in zwei Kategorien einteilen: Das Begräbnis der Geistlichen und das Begräbnis der Laien. Wir haben nur die Gottesdienste für das Begräbnis der Laien übersetzt, denn diese werden am meisten verwendet. Der jeweils verwendete Trauergottesdienst richtet sich nach dem Alter des Verstorbenen Laien, und danach, ob der Tote männlich oder weiblich war. Folglich gibt es je eine Form des Trauergottesdienstes für erwachsene Männer, für erwachsene Frauen und eine dritte für Kinder, unabhängig davon, ob Junge oder Mädchen..

Unsere Kirche beruft sich auf das Ritual des christlichen Begräbnisses als "Die Ordnung der Einhüllung" (tekso d´oufoyo). Diese Bezeichnung stammt von der alten Gewohnheit, den Verstorbenen in ein besonderes Kleid zu wickeln, so wie es auch beim Begräbnis unseres Herrn gemacht wurde. Unsere Tradition spricht von der Beerdigung als einer "Ordnung der Begleitung" (tekso dlouwoyo), denn unser Kirchenväter verstanden den Tod als eine Reise oder Wanderschaft, die der Verstorbene macht, begleitet von den Gebeten der Gläubigen. Der Trauergottesdienst selbst enthält als feste Bestandteile das Singen von Psalmen und Lobliedern, entsprechenden Lesungen aus der Heiligen Schrift, Bittgesängen und Gebeten, sowie eine Litanei. Während des ganzen Gottesdienstes wird die Verheißung der Auferstehung besonders betont. Dies zeigt sich besonders bei verschiedene Lobliedern, die während des Trauergottesdienstes gesungen werden. Viele von ihnen stammen von unserem großen Kirchenvater St.Ephrem ( † 373 ). Der enge Zusammenhang zwischen der heiligen Eucharistie, der Taufe, und der Auferstehung wird von unserer Tradition für das Begräbnis hervorgehoben. Durch die Taufe werden wir in die Kirche, den Leib Christi, aufgenommen; durch die heilige Eucharistie werden wir gestärkt; beides in der Hoffnung und dem Versprechen auf die Auferstehung des Herrn.

In der Vorbereitung der folgenden Übersetzung unserer Gottesdienste für das christliche Begräbnis, haben wir passende, und besonders bedeutungsvolle Gottesdienstordnungen für das Begräbnis ausgewählt. Wir haben versucht, Wiederholungen der Gebete und Loblieder zu vermeiden, um einen besonders abwechslungsreichen Text zu erhalten. Es ist unser Gebet, daß durch unseren bescheidenen Beitrag der tiefgründige Reichtum und Sinn unserer ehrwürdigen Tradition des christlichen Begräbnisses allen Gläubigen zugänglich gemacht wird. Durch ein besseres Verständnis unserer Trauergottesdienste können wir alle zu einem besseren Verständnis unserer Bestimmung kommen: Geschöpfe Gottes zu sein und seine angenommenen Kinder durch unsern Herrn und Heiland Jesus Christus.